Bible Search| Advanced Search | Passage Lookup | Read the Bible

Bible Book - INDEX

GERMAN Luther Bibel 1545

[1][2][3][4][5][6][7][8][9][10][11][12][13][14][15][16][17][18][19][20][21][22][23][24][25][26][27][28]

Matthew
Chapter 27

27:1 Des Morgens aber hielten alle Hohenpriester und die Ältesten des Volks einen Rat über Jesum, daß sie ihn töteten.

27:2 Und banden ihn, führeten ihn hin und überantworteten ihn dem Landpfleger Pontius Pilatus.

27:3 Da das sah Judas, der ihn verraten hatte, daß er verdammt war zum Tode, gereuete es ihn und brachte herwieder die dreißig Silberlinge den Hohenpriestern und den Ältesten

27:4 und sprach: Ich habe übel getan, daß ich unschuldig Blut verraten habe.

27:5 Sie sprachen: Was gehet uns das an? Da siehe du zu! Und er warf die Silberlinge in den Tempel, hub sich davon, ging hin und erhängte sich selbst.

27:6 Aber die Hohenpriester nahmen die Silberlinge und sprachen: Es taugt nicht, daß wir sie in den Gotteskasten legen; denn es ist Blutgeld.

27:7 Sie hielten aber einen Rat und kauften einen Töpfersacker darum zum Begräbnis der Pilger.

27:8 Daher ist derselbige Acker genannt der Blutacker bis auf den heutigen Tag.

27:9 Da ist erfüllet, was gesagt ist durch den Propheten Jeremia, da er spricht: Sie haben genommen dreißig Silberlinge, damit bezahlet ward der Verkaufte, welchen sie kauften von den Kindern Israel,

27:10 und haben sie gegeben um einen Töpfersacker, als mir der HERR befohlen hat.

27:11 Jesus aber stund vor dem Landpfleger. Und der Landpfleger fragte ihn und sprach: Bist du der Juden König? Jesus aber sprach zu ihm: Du sagst es.

27:12 Und da er verklagt ward von den Hohenpriestern und Ältesten, antwortete er nichts.

27:13 Da sprach Pilatus zu ihm: Hörest du nicht, wie hart sie dich verklagen?

27:14 Und er antwortete ihm nicht auf ein Wort, also daß sich auch der Landpfleger sehr verwunderte.

27:15 Auf das Fest aber hatte der Landpfleger die Gewohnheit, dem Volk einen Gefangenen loszugeben, welchen sie wollten.

27:16 Er hatte aber zu der Zeit einen Gefangenen, einen sonderlichen vor andern, der hieß Barabbas.

27:17 Und da sie versammelt waren, sprach Pilatus zu ihnen: Welchen wollt ihr, daß ich euch losgebe, Barabbas oder Jesus, von dem gesagt wird, er sei Christus?

27:18 Denn er wußte wohl, daß sie ihn aus Neid überantwortet hatten.

27:19 Und da er auf dem Richterstuhl saß, schickte sein Weib zu ihm und ließ ihm sagen: Habe du nichts zu schaffen mit diesem Gerechten; ich habe heute viel erlitten im Traum von seinetwegen.

27:20 Aber die Hohenpriester und die Ältesten überredeten das Volk, daß sie um Barabbas bitten sollten und Jesum umbrächten.

27:21 Da antwortete nun der Landpfleger und sprach zu ihnen: Welchen wollt ihr unter diesen zweien, den ich euch soll losgeben? Sie sprachen: Barabbas.

27:22 Pilatus sprach zu ihnen: Was soll ich denn machen mit Jesu, von dem gesagt wird, er sei Christus? Sie sprachen alle: Laß ihn kreuzigen!

27:23 Der Landpfleger sagte: Was hat er denn Übels getan? Sie schrieen aber noch mehr und sprachen: Laß ihn kreuzigen!

27:24 Da aber Pilatus sah, daß er nichts schaffete, sondern daß ein viel größer Getümmel ward, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an dem Blut dieses Gerechten; sehet ihr zu!

27:25 Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!

27:26 Da gab er ihnen Barabbas los; aber Jesum ließ er geißeln und überantwortete ihn, daß er gekreuziget würde.

27:27 Da nahmen die Kriegsknechte des Landpflegers Jesum zu sich in das Richthaus und sammelten über ihn die ganze Schar.

27:28 Und zogen ihn aus und legten ihm einen Purpurmantel an

27:29 und flochten eine Dornenkrone und setzten sie auf sein Haupt und ein Rohr in seine rechte Hand und beugten die Kniee vor ihm und verspotteten ihn und sprachen: Gegrüßet seiest du, der Juden König!

27:30 Und speieten ihn an und nahmen das Rohr und schlugen damit sein Haupt.

27:31 Und da sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an und führeten ihn hin, daß sie ihn kreuzigten.

27:32 Und indem sie hinausgingen, fanden sie einen Menschen von Kyrene mit Namen Simon; den zwangen sie, daß er ihm sein Kreuz trug.

27:33 Und da sie an die Stätte kamen mit Namen Golgatha, das ist verdeutschet Schädelstätte,

27:34 gaben sie ihm Essig zu trinken, mit Galle vermischt; und da er's schmeckte, wollte er nicht trinken.

27:35 Da sie ihn aber gekreuziget hatten, teilten sie seine Kleider und warfen das Los darum, auf daß erfüllet würde, was gesagt ist durch den Propheten: Sie haben meine Kleider unter sich geteilet und über mein Gewand haben sie das Los geworfen.

27:36 Und sie saßen allda und hüteten sein.

27:37 Und oben zu seinen Häupten hefteten sie die Ursache seines Todes beschrieben, nämlich: Dies ist Jesus, der Juden König.

27:38 Und da wurden zwei Mörder mit ihm gekreuziget, einer zur Rechten und einer zur Linken.

27:39 Die aber vorübergingen, lästerten ihn und schüttelten ihre Köpfe

27:40 und sprachen: Der du den Tempel Gottes zerbrichst und bauest ihn in dreien Tagen, hilf dir selber! Bist du Gottes Sohn, so steig herab vom Kreuz.

27:41 Desgleichen auch die Hohenpriester spotteten sein samt den Schriftgelehrten und Ältesten und sprachen:

27:42 Andern hat er geholfen und kann sich selber nicht helfen. Ist er der König Israels, so steige er nun vom Kreuz, so wollen wir ihm glauben.

27:43 Er hat Gott vertraut, der erlöse ihn nun, lüstet's ihn; denn er hat gesagt: Ich bin Gottes Sohn.

27:44 Desgleichen schmäheten ihn auch die Mörder, die mit ihm gekreuziget waren.

27:45 Und von der sechsten Stunde an ward eine Finsternis über das ganze Land bis zu der neunten Stunde.

27:46 Und um die neunte Stunde schrie Jesus laut und sprach: Eli, Eli, lama asabthani? das ist: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?

27:47 Etliche aber, die da stunden, da sie das höreten, sprachen sie: Der ruft den Elia.

27:48 Und bald lief einer unter ihnen, nahm einen Schwamm und füllete ihn mit Essig und steckte ihn auf ein Rohr und tränkte ihn.

27:49 Die andern aber sprachen: Halt, laß sehen, ob Elia komme und ihm helfe!

27:50 Aber Jesus schrie abermal laut und verschied.

27:51 Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke, von oben an bis unten aus.

27:52 Und die Erde erbebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber taten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen, die da schliefen,

27:53 und gingen aus den Gräbern nach seiner Auferstehung und kamen in die Heilige Stadt und erschienen vielen.

27:54 Aber der Hauptmann und die bei ihm waren und bewahreten Jesum, da sie sahen das Erdbeben und was da geschah, erschraken sie sehr und sprachen: Wahrlich, dieser ist Gottes Sohn gewesen!

27:55 Und es waren viel Weiber da, die von ferne zusahen, die da Jesu waren nachgefolget aus Galiläa und hatten ihm gedienet,

27:56 unter welchen war Maria Magdalena und Maria, die Mutter des Jakobus und Joses, und die Mutter der Kinder des Zebedäus.

27:57 Am Abend aber kam ein reicher Mann von Arimathia, der hieß Joseph, welcher auch ein Jünger Jesu war.

27:58 Der ging zu Pilatus und bat ihn um den Leib Jesu. Da befahl Pilatus, man sollte ihm ihn geben.

27:59 Und Joseph nahm den Leib und wickelte ihn in eine reine Leinwand.

27:60 Und legte ihn in sein eigen neu Grab, welches er hatte lassen in einen Felsen hauen, und wälzte einen großen Stein vor die Tür des Grabes und ging davon.

27:61 Es war aber allda Maria Magdalena und die andere Maria, die setzten sich gegen das Grab.

27:62 Des andern Tages, der da folgt nach dem Rüsttag, kamen die Hohenpriester und Pharisäer sämtlich zu Pilatus

27:63 und sprachen: HERR, wir haben gedacht, daß dieser Verführer sprach, da er noch lebte: Ich will nach dreien Tagen auferstehen.

27:64 Darum befiehl, daß man das Grab verwahre bis an den dritten Tag, auf daß nicht seine Jünger kommen und stehlen ihn und sagen zum Volk: Er ist auferstanden von den Toten, und werde der letzte Betrug ärger denn der erste.

27:65 Pilatus sprach zu ihnen: Da habt ihr die Hüter; gehet hin und verwahret, wie ihr wisset.

27:66 Sie gingen hin und verwahreten das Grab mit Hütern und versiegelten den Stein.