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GERMAN Luther Bibel 1545
39:1 Weißt du die Zeit, wann die Gemsen auf den Felsen gebären? Oder hast du gemerkt, wann die Hirsche schwanger gehen?
39:2 Hast du erzählet ihre Monden, wann sie voll werden? Oder weißt du die Zeit, wann sie gebären?
39:3 Sie beugen sich, wenn sie gebären, und reißen sich und lassen aus ihre Jungen.
39:4 Ihre Jungen werden feist und mehren sich im Getreide; und gehen aus und kommen nicht wieder zu ihnen.
39:5 Wer hat das Wild so frei lassen gehen? Wer hat die Bande des Wildes aufgelöset,
39:6 dem ich das Feld zum Hause gegeben habe und die Wüste zur Wohnung?
39:7 Es verlacht das Getümmel der Stadt; das Pochen des Treibers höret es nicht.
39:8 Es schauet nach den Bergen, da seine Weide ist, und suchet, wo es grün ist.
39:9 Meinest du, das Einhorn werde dir dienen und werde bleiben an deiner Krippe?
39:10 Kannst du ihm dein Joch anknüpfen, die Furchen zu machen, daß es hinter dir brache in Gründen?
39:11 Magst du dich auf es verlassen, daß es so stark ist, und wirst es dir lassen arbeiten?
39:12 Magst du ihm trauen, daß es deinen Samen dir wiederbringe und in deine Scheune sammle?
39:13 Die Federn des Pfauen sind schöner denn die Flügel und Federn des Storchs,
39:14 der seine Eier auf der Erde lässet und läßt sie die heiße Erde ausbrüten.
39:15 Er vergisset, daß sie möchten zertreten werden und ein wild Tier sie zerbreche.
39:16 Er wird so hart gegen seine Jungen, als wären sie nicht sein, achtet es nicht, daß er umsonst arbeitet.
39:17 Denn Gott hat ihm die Weisheit genommen und hat ihm keinen Verstand mitgeteilet.
39:18 Zu der Zeit, wenn er hoch fähret, erhöhet er sich und verlachet beide Roß und Mann.
39:19 Kannst du dem Roß Kräfte geben, oder seinen Hals zieren mit seinem Geschrei?
39:20 Kannst du es schrecken wie die Heuschrecken? Das ist Preis seiner Nase, was schrecklich ist.
39:21 Es stampfet auf den Boden und ist freudig mit Kraft und zeucht aus den Geharnischten entgegen.
39:22 Es spottet der Furcht und erschrickt nicht und fleucht vor dem Schwert nicht,
39:23 wenngleich wider es klinget der Köcher und glänzet beide Spieß und Lanze.
39:24 Es zittert und tobet und scharret in die Erde und achtet nicht der Trommeten Hall.
39:25 Wenn die Trommete fast klinget, spricht es: Hui! und riecht den Streit von ferne, das Schreien der Fürsten und Jauchzen.
39:26 Fleuget der Habicht durch deinen Verstand und breitet seine Flügel gegen Mittag?
39:27 Fleuget der Adler auf deinen Befehl so hoch, daß er sein Nest in der Höhe macht?
39:28 In Felsen wohnet er und bleibt auf den Klippen an Felsen und in festen Orten.
39:29 Von dannen schauet er nach der Speise, und seine Augen sehen ferne.
39:30 Seine Jungen saufen Blut; und wo ein Aas ist, da ist er.