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GERMAN Luther Bibel 1545

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Job
Chapter 30

30:1 Nun aber lachen mein, die jünger sind denn ich, welcher Väter ich verachtet hätte, zu stellen unter meine Schafhunde,

30:2 welcher Vermögen ich für nichts hielt, die nicht zum Alter kommen konnten,

30:3 die vor Hunger und Kummer einsam flohen in die Einöde, neulich verdorben und elend worden,

30:4 die da Nesseln ausrauften um die Büsche, und Wacholderwurzel war ihre Speise;

30:5 und wenn sie die herausrissen, jauchzeten sie drüber wie ein Dieb.

30:6 An den grausamen Bächen wohneten sie, in den Löchern der Erde und Steinritzen.

30:7 Zwischen den Büschen riefen sie und unter den Disteln sammelten sie,

30:8 die Kinder loser und verachteter Leute, die die Geringsten im Lande waren.

30:9 Nun bin ich ihr Saitenspiel worden und muß ihr Märlein sein.

30:10 Sie haben einen Greuel an mir und machen sich ferne von mir und schonen nicht, vor meinem Angesicht zu speien.

30:11 Sie haben mein Seil ausgespannet und mich zunichte gemacht und das Meine abgezäumet.

30:12 Zur Rechten, da ich grünete, haben sie sich wieder mich gesetzt und haben meinen Fuß ausgestoßen; und haben über mich einen Weg gemacht, mich zu verderben.

30:13 Sie haben meine Steige zerbrochen; es war ihnen so leicht, mich zu beschädigen, daß sie keiner Hilfe dazu bedurften.

30:14 Sie sind kommen, wie zur weiten Lücke herein, und sind ohne Ordnung dahergefallen.

30:15 Schrecken hat sich gegen mich gekehret und hat verfolget wie der Wind meine HERRLIchkeit und wie eine laufende Wolke meinen glückseligen Stand.

30:16 Nun aber gießt sich aus meine Seele über mich, und mich hat ergriffen die elende Zeit.

30:17 Des Nachts wird mein Gebein durchbohret allenthalben, und die mich jagen, legen sich nicht schlafen.

30:18 Durch die Menge der Kraft werde ich anders und anders gekleidet; und man gürtet mich damit wie mit dem Loch meines Rocks.

30:19 Man hat mich in Kot getreten und gleich geachtet dem Staub und Asche.

30:20 Schreie ich zu dir, so antwortest du mir nicht; trete ich hervor, so achtest du nicht auf mich.

30:21 Du bist mir verwandelt in einen Grausamen und zeigest deinen Gram an mir mit der Stärke deiner Hand.

30:22 Du hebest mich auf und lässest mich auf dem Winde fahren und zerschmelzest mich kräftiglich.

30:23 Denn ich weiß, du wirst mich dem Tode überantworten; da ist das bestimmte Haus aller Lebendigen.

30:24 Doch wird er nicht die Hand ausstrecken ins Beinhaus, und werden nicht schreien vor seinem Verderben.

30:25 Ich weinete ja in der harten Zeit, und meine Seele jammerte der Armen.

30:26 Ich wartete des Guten, und kommt das Böse; ich hoffte aufs Licht, und kommt Finsternis.

30:27 Meine Eingeweide sieden und hören nicht auf; mich hat überfallen die elende Zeit.

30:28 Ich gehe schwarz einher, und brennet mich doch keine Sonne nicht; ich stehe auf in der Gemeine und schreie.

30:29 Ich bin ein Bruder der Schlangen und ein Geselle der Straußen.

30:30 Meine Haut über mir ist schwarz worden, und meine Gebeine sind verdorret vor Hitze.

30:31 Meine Harfe ist eine Klage worden und meine Pfeife ein Weinen.