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GERMAN Luther Bibel 1545
11:1 Da antwortete Zophar von Naema und sprach:
11:2 Wenn einer lange geredet, muß er nicht auch hören? Muß denn ein Wäscher immer recht haben?
11:3 Müssen die Leute deinem großen Schwätzen Schweigen, daß du spottest, und niemand dich beschäme?
11:4 Du sprichst: Meine Rede ist rein, und lauter bin ich vor deinen Augen.
11:5 Ach, daß Gott mit dir redete und täte seine Lippen auf
11:6 und zeigete die heimliche Weisheit! Denn er hätte wohl noch mehr an dir zu tun, auf daß du wissest, daß er deiner Sünden nicht aller gedenkt.
11:7 Meinest du, daß du so viel wissest, als Gott weiß, und wollest alles so vollkommen treffen als der Allmächtige?
11:8 Er ist höher denn der Himmel; was willst du tun? tiefer denn die Hölle; was kannst du wissen?
11:9 Länger denn die Erde und breiter denn das Meer.
11:10 So er sie umkehrete oder verbürge oder in einen Haufen würfe, wer will's ihm wehren?
11:11 Denn er kennet die losen Leute, er siehet die Untugend, und sollte es nicht merken?
11:12 Ein unnützer Mann blähet sich; und ein geborener Mensch will sein wie ein junges Wild.
11:13 Wenn du dein Herz hättest gerichtet und deine Hände zu ihm ausgebreitet;
11:14 wenn du die Untugend, die in deiner Hand ist, hättest ferne von dir getan, daß in deiner Hütte kein Unrecht bliebe,
11:15 so möchtest du dein Antlitz aufheben ohne Tadel und würdest fest sein und dich nicht fürchten.
11:16 Dann würdest du der Mühe vergessen und so wenig gedenken als des Wassers, das vorübergehet.
11:17 Und die Zeit deines Lebens würde aufgehen wie der Mittag, und das Finstere würde ein lichter Morgen werden.
11:18 Und dürftest dich des trösten, daß Hoffnung da sei; du würdest mit Ruhe ins Grab kommen.
11:19 Und würdest dich legen, und niemand würde dich aufschrecken; und viele würden vor dir flehen.
11:20 Aber die Augen der Gottlosen werden verschmachten, und werden nicht entrinnen mögen; denn ihre Hoffnung wird ihrer Seele fehlen.