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GERMAN Luther Bibel 1545
2:1 Liebe Brüder, haltet nicht dafür, daß der Glaube an Jesum Christum, unsern HERRN der HERRLIchkeit, Ansehen der Person leide.
2:2 Denn so in eure Versammlung käme ein Mann mit einem güldenen Ringe und mit einem herrlichen Kleide, es käme aber auch ein Armer mit einem unsauberen Kleide,
2:3 und ihr sähet auf den, der das herrliche Kleid träget, und sprächet zu ihm: Setze du dich her aufs beste, und sprächet zu dem Armen: Stehe du dort oder setze dich her zu meinen Füßen,
2:4 und bedenket es nicht recht, sondern ihr werdet Richter und machet bösen Unterschied.
2:5 Höret zu, meine lieben Brüder! Hat nicht Gott die Armen auf dieser Welt, die am Glauben reich sind und Erben des Reichs, welches er verheißen hat denen, die ihn liebhaben?
2:6 Ihr aber habt dem Armen Unehre getan. Sind nicht die Reichen die, die Gewalt an euch üben und ziehen euch vor Gericht?
2:7 Verlästern sie nicht den guten Namen, davon ihr genannt seid?
2:8 So ihr das königliche Gesetz vollendet nach der Schrift: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, so tut ihr wohl.
2:9 So ihr aber die Person ansehet, tut ihr Sünde und werdet gestraft vom Gesetz als die Übertreter.
2:10 Denn jemand das ganze Gesetz hält und sündiget an einem, der ist's ganz schuldig.
2:11 Denn der da gesagt hat: Du sollst nicht ehebrechen, der hat auch gesagt: Du sollst nicht töten. So du nun nicht ehebrichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes.
2:12 Also redet und also tut, als die da sollen durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden.
2:13 Es wird aber ein unbarmherzig Gericht über den gehen, der nicht Barmherzigkeit getan hat; und die Barmherzigkeit rühmet sich wider das Gericht.
2:14 Was hilft's, liebe Brüder, so jemand sagt, er habe den Glauben, und hat doch die Werke nicht? Kann auch der Glaube ihn selig machen?
2:15 So aber ein Bruder oder Schwester bloß wäre und Mangel hätte der täglichen Nahrung,
2:16 und jemand unter euch spräche zu ihnen: Gott berate euch, wärmet euch und sättiget euch! gäbet ihnen aber nicht, was des Leibes Notdurft ist, was hülfe ihnen das?
2:17 Also auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, ist er tot an ihm selber.
2:18 Aber es möchte jemand sagen: Du hast den Glauben, und ich habe die Werke; zeige mir deinen Glauben mit deinen Werken, so will ich auch meinen Glauben dir zeigen mit meinen Werken.
2:19 Du glaubest, daß ein einiger Gott ist; du tust wohl daran; die Teufel glauben's auch und zittern.
2:20 Willst du aber wissen, du eitler Mensch, daß der Glaube ohne Werke tot sei?
2:21 Ist nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht worden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte?
2:22 Da siehest du, daß der Glaube mitgewirket hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen worden.
2:23 Und ist die Schrift erfüllet, die da spricht: Abraham hat Gott geglaubet, und ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet, und ist ein Freund Gottes geheißen.
2:24 So sehet ihr nun, daß der Mensch durch die Werke gerecht wird, nicht durch den Glauben allein.
2:25 Desselbigengleichen die Hure Rahab, ist sie nicht durch die Werke gerecht worden, da sie die Boten aufnahm und ließ sie einen andern Weg hinaus?
2:26 Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also auch der Glaube ohne Werke ist tot.